Mit 10 Cent die Bauern retten – warum es niemand macht | SWR Wissen

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Publicado 2021-06-17
Wenn Bäuerinnen und Bauern vom Handel zehn Cent mehr für den Liter Milch bekämen, bräuchten sie keine Subventionen.
Grüne Kreuze Hoffnung oder Ende für die Bauern.

Wie Mahnmale stehen die grünen Kreuze an Wegen und Straßenrändern. Damit protestieren die Landwirte Gabriele und Manfred Regele gegen Höfesterben, Niedrigpreise und steigende Auflagen in der Landwirtschaft. Allein im Ostalbkreis mussten in einem Jahr 53 Höfe ihre Tore für immer schließen. Bundesweit sind es jährlich tausend. Die Farbe der Kreuze soll aber auch Hoffnung symbolisieren. Die hat das Aktionsbündnis „Land schafft Verbindung“ noch nicht aufgegeben. In Abtsgmünd protestiert es gegen Dumpingpreise auf dem Lebensmittelmarkt, fordert faire Preise statt Subventionen. Zehn Cent mehr pro Liter Milch würde reichen. Milchproduzent Martin Boschet kann den Milchpreis für die Bauern dennoch nicht erhöhen, er ist den Zwängen des Weltmarktes ausgesetzt. Solange wir preisgünstige, zu niedrigen Standards produzierte Lebensmittel aus aller Welt konsumieren, werden Wälder brennen für Viehweiden und Sojafelder, klimaschädliche Gase werden die Erderwärmung beschleunigen, während unsere Kulturlandschaft zunehmend schwindet.

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Todos los comentarios (21)
  • @karlrasiert3159
    Leider nicht mehr aufzuhalten.. wer auf unsere Politik hofft, wird am Ende alleine dort stehen.
  • Oh man diese Sendung sollte jede Woche im Fernseher kommen. Bis es endlich mal durchdringt
  • @FM-dq1py
    8:29 der Mann hat absolut Recht, es müssen vergleichbare Standards her und die Herkunft muss gekennzeichnet werden. Dann hat man auch einen echten Markt mit gleichwertigen Teilnehmern. Die Subventionen gehören auf eine Mindestmaß zurückgefahren bzw. die Verteilung dieser muss verändert werden
  • @derlachs3102
    Meine Meinung gut das ihr mal richtig Wort ergreift 👏👏👏👏👏super Bauern
  • @franksteffen3173
    Wie mit den Bauern umgegangen wird, ist nur ein Beispiel für die Verlogenheit und Scheinheiligkeit dieser Gesellschaft. Dieser Laden muss krachen gehen.
  • Das Problem ist auch, dass die Menschen bereit sind für vielerlei Unnötiges Geld zu auszugeben, aber bei 10 Ct mehr für den Liter Milch Schnappatmung bekommen
  • @flipper323
    Solange nicht ordentlich gekennzeichnet: wie soll dann ein Preisaufschlag den deutschen Bauern zugute kommen?
  • @KannNix666
    Ich bin Lkw Fahrer und ich helf in meiner Freizeit, wenn man mich braucht, auf'm Hof aus. Eigentlich schon immer. Regional einkaufen heißt für mich das ich Produkte kauf die von Firmen in meiner Umgebung hergestellt werden. Für mich ist das Süddeutschland. Also brauch ich keine Milch kaufen die in Norddeutschland produziert wird. Ich brauch auch keinen Alaska Seelachs. Mir tut's ne Forelle. Wenn ich seh was wir im Transport von A nach B fahren um es dann wieder zurück zu karren, krieg ich manchmal schon n Vogel. Selbst der Transport ist viel zu günstig. Wir sind aber alle selber schuld. Man will immer alles, zu jeder zeit und so günstig wie möglich.
  • @karinmuller447
    Es ist echt schlimm, in den Geschäften wird alles immer teurer, weder die Verkäufer/in bekommen mehr noch der Erzeuger. Da sieht man eigentlich wer da wirklich daran verdient! Leute GEHT MEHR auf Bauernmärkte oder Märkte vom Hof!!! Da haben die Erzeuger was davon!
  • @Millmi261
    Globalisierung und hirnlose Symbolpolitik in perfekter Zusammenarbeit
  • @ironsimonx4221
    Das mit der Milch finde ich echt schlimm. Während diese für unter 1€ zu haben ist, kostet Milchersatz wie Mandel- oder Reismilch 2€ bis 3€. Wie kann das sein? Man braucht dafür weder Stall noch Kühe, sonden nur einen großen Mixer, Wasser und billigen Reis.
  • @BOtt-iv7mn
    Der SWR bringt tatsächlich mal einen vernünftigen Beitrag ! Solange wir uns politisches System nicht grundlegend ändern, ist jeder Versuch etwas zu verbessern von vorne herein zum scheitern verurteilt
  • @janbonn1198
    Die deutsche Exportwirtschaft leistet auf diversen Fronten Lobbyarbeit. Eine davon zielt auf die heimische Landwirtschaft - wenn wir nämlich weniger hier produzieren, muss mehr importiert werden aus Spanien, Italien, Polen, Litauen, Ukraine usw. Mit dem Geld können diese Länder dann bei uns Maschinen, Autos usw. kaufen. Die paar Mücken die unsere Bauern heute noch verdienen, landen dann über ein paar Umwege auch bei den großen Playern in Deutschland. Bei diesem Deal Lebensmittel aus dem Ausland gegen Industrieprodukte made in germany stört der Bauer nur. Und in dieses Horrorszenario sind grüne Weltklimarettungspläne überhaupt noch nicht eingepreist. Die kommen als finaler Schlag noch obendrauf.
  • @renatehimmel123
    Einige entscheidende Aspekte wurden hier nicht in der erforderlichen Deutlichkeit genannt. Durch Maschinenkäufe der Landwirte haben die bekannten Landmaschinenhersteller Jahr um Jahr die größten Umsätze der jeweiligen Firmengeschichte. Das heißt im Umkehrschluss, dass überproportional investiert wird. Dadurch sinkt die Rentabilität der landwirtschaftlichen Betriebe. Die Folge ist, dass, wo es geht, zu gepachtet wird, bzw. muss und so ein Hamsterrad von zusätzlichen Investitionen und Pachtzins entsteht. Ein Manager eines Landhandelskonzernes erklärte mir mal, dass sofort nach Milchgeldsteigerungen eingekauft wird, was das Zeug hält und so die Gewinne neutralisiert werden. Ein weiterer Punkt ist die Belastung der Bauernfamilien, die hier nicht in aller Deutlichkeit thematisiert wurde. Es gibt kaum einen Beruf, der so hohe, unterschiedliche, spezifische Belastungen für die Familien aufweist, wie der von landwirtschaftlichen Betrieben
  • Einfach ein Gesetz einfürhen das es verbietet Lebensmittel aus dem Ausland zu kaufen wenn diese hier ausreichen Produziert werden können z.b. Milch oder Fleisch. Wir müssten uns auch mehr mit Gemüseanbau und Heimischem Obst auseinander setzten
  • Es ist prima was ihr auf die Beine gestellt habt, und wir stehen hinter euch 😅😊